Draußen regnet es. So ein leiser Landregen, der alles einhüllt – die Büsche, den Wald, sogar die Geräusche. Ich sitze mit einer großen Tasse Kaffee am Fenster, eingekuschelt in meine Decke, während der Duft von Mandelmilch und Espresso durch den Raum zieht. Es ist so ein Tag, an dem man nicht viel braucht. Kein Plan, kein Ziel. Nur etwas Wärme, ein gutes Buch – und vielleicht jemanden, der versteht, wie wichtig das ist.
Ich lese gerade Der Glöckner von Notre-Dame. Die echte Fassung. Nicht die Disney-Version. Ich bin ehrlich: Es geht mir nahe. Die Ungerechtigkeit, die Kälte der Menschen, die Einsamkeit der Figuren. Das Buch ist traurig und wirkt sehr hoffnungslos. Ich bin am überlegen, es erstmals zu pausieren. Schließlich ist das Leben erst genug und es wäre ja nicht so als seien derlei Themen nicht allgegenwärtig. Konterlektüre muss her.
Das Buch „Ein Mädchen Namens Willow“ und „Die Winterschwestern“ beides Kinder und Jugendbücher. Bringen mich gut auf andere und hoffnungsvollere Gedanken. Während ich lese, höre ich den Regen draußen. Das leise Prasseln auf die Blätter, das Gluckern in den Dachrinnen. Es wirkt fast so, als würde die Welt draußen alles sanft zur Ruhe bringen, damit ich drinnen wirklich in diese Geschichten eintauchen kann.
Und genau das tue ich.
Ich lese, ich trinke meinen Kaffee, und es tut gut, sich dafür Zeit zu nehmen. Keine Ablenkung, kein Handy. Nur meine Bücher und das gleichmäßige Geräusch des Regens. …
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